München, 03.09.2018 – Noch 40 Tage bis zur Landtagswahl in Bayern. Der Wahlkampf läuft bereits auf Hochtouren. Im Namen aller bayerischen Radfahrerinnen und Radfahrer tritt ein neuer Kandidat auf die politische Bühne: Weil das Thema Radverkehr zwar in aller Munde ist, der politische Wille zu einer tatsächlichen Radverkehrsförderung aber meist fehlt, lässt Ludwig II. bekannt geben, dass er für das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten kandidieren wird.
König Ludwig II. plante bereits ein königlich-bayerisches Velo-Gesetz!
ADFC-Historiker haben diesen Gesetzes-Entwurf von 1880 kürzlich veröffentlicht. Darin heißt es u.a.: „Jede Stadt, jedes Dorf, jeder Markt und jede Gemeinde im Bayerischen Lande sollen Platz schaffen für jeden Bayern, der mit dem Velo fährt. Straßen, Plätze, Wege und Kreuzungen sind unverzüglich zu bauen und zu bewahren in ausreichender Anzahl und Qualität.“ Auch ein standesgemäßer Anteil aus dem Staatshaushalt und ausreichend Personal werden darin gefordert. Ehe das königlich-bayerische Velo-Gesetz in Kraft treten konnte, soll König Ludwig II. jedoch unter bis heute ungeklärten Umständen im Starnberger See ertrunken sein – was er selbst vehement abstreitet.
Höchst unzufrieden darüber, dass sein schon 1880 geplantes Velo-Gesetz bis heute nicht erlassen wurde, habe er zu seinem Geburtstag beschlossen, dass es endlich an der Zeit sei, dass Bayern wirklich ein Rad-Gesetz bekomme, das den Radverkehr bayernweit einheitlich und nachdrücklich fördert: "Der Sonntagsreden sind nun wirklich genug gehalten! Sollen etwa noch weitere 140 Jahre ins Land ziehen, ehe man sicher und komfortabel durch die bayerischen Lande radeln kann? Ausgerechnet Preußen hat bereits ein Mobilitätsgesetz, wie steht Bayern denn nun da?!".
Herausforderung angenommen
Den letzten Anstoß zur Kandidatur des „Kinis“ gab vielleicht sogar Bayerns amtierender Ministerpräsident Markus Söder selbst. Er hatte am 21. August auf Facebook verkündet: „Offenkundig traut sich keiner das Amt des Ministerpräsidenten außer mir zu“[1]. Diese Herausforderung nimmt der „Kini“ gerne an, denn noch immer seien die Velocipedisten auf Bayerns Straßen und Wegen vehement im Nachteil. „Dabei könnte mein schönes Bayernland weltweite Vorbildwirkung und Strahlkraft entfalten, wenn es dem Velociped endlich den Platz und Komfort zugestehen würde, den es verdient!", so der König.
Die Bayerische Staatsregierung versäume es offensichtlich, für die Umsetzung ihrer eigenen Ziele aus dem Radverkehrsprogramm Bayern 2025 genügend Geld und Personal zur Verfügung zu stellen und den Worten auch Taten folgen zu lassen.
König stellt sich hinter die Forderungen der Rad-Lobby
Nicht nur seine große heimliche Leidenschaft fürs Radfahren, die seine Tagebucheinträge belegen, veranlassen den Kini, sich hinter die Forderung des Fahrrad-Club ADFC Bayern nach einem Rad-Gesetz für Bayern zu stellen, sondern vor allem die Tatsache, dass ohne einen Kandidaten, der es ernst meint mit der Radverkehrsförderung, keine Fortschritte für die Velocipedisten erzielt werden. Es gehe nicht mehr nur um den Spaß am Radfahren, sondern um ganz handfeste Probleme, wie Verkehrs-kollaps und Luftverschmutzung, mit denen sein schönes Bayernland heute konfrontiert sei. So habe die Bürgerschaft kürzlich bei den Eingaben zum 7. Münchner Luftreinhalteplan selbst den „Ausbau einer sicheren und attraktiven Fahrradinfrastruktur für Jung und Alt“ als wichtigste Maßnahme für saubere Luft in der bayerischen Landeshauptstadt bewertet.[2]
Der König ist sich sicher, dass das nicht nur in München so gesehen wird: "Bayern braucht vielleicht keinen König mehr, aber einen Ministerpräsidenten, der es ernst meint mit der Radverkehrsförderung, den braucht es schon! Das bayerische Volk soll eine wirkliche Wahl haben!
Und ich bin sicher: Bayern wählt das Fahrrad!“
Alle Forderungen der Initiative „Ein Rad-Gesetz für Bayern!“ können auf der Aktionsseite www.radgesetz-bayern.de nachgelesen und unterstützt werden.
Gesetzentwurf und Tagebucheinträge sind nachzulesen unter www.radgesetz-bayern.de/kini-blog/koenig-ludwig-ii/ und unter www.radgesetz-bayern.de/blog/
Hinweis für Redaktionen
Bildmaterial finden Sie im Anhang. Diese Presseinformation und weitere Meldungen gibt es online in unserem Pressebereich und unter www.radgesetz-bayern.de/medienbereich/pressemitteilungen.
Über den ADFC
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 170.000 Mitgliedern, davon mehr als 27.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik und Tourismus. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs.
„Ein Rad-Gesetz für Bayern!“ auf Twitter: @RadgesetzBY
[1] www.facebook.com/markus.soder.75/posts/2138466016227064:
„Jetzt ist es durch den BR amtlich: Es gibt kein TV-Duell vor der Landtagswahl. Schade. Offenkundig traut sich keiner das Amt des Ministerpräsidenten außer mir zu. Das passt zu den bisherigen Äußerungen der Opposition. Die meisten haben keine Argumente, sondern sind destruktiv. Wir wollen dagegen Richtung zeigen. Bayern geht es so gut wie nie. Warum also ändern? Bayern soll weiter stabil bleiben und nicht zerfasern.“
[2] Bewertung der Stellungnahmen zur 7. Fortschreibung des Luftreinhalteplans für München, S. 20: www.regierung.oberbayern.bayern.de/imperia/md/content/regob/internet/dokumente/bereich5/technischerumweltschutz/lrp/2018-08-10_bewertung.pdf