Foto ADFC Bayern

„Die beste Radmitnahme, die ich je in Bayern gesehen habe.“  Mit diesen Worten kommentierte ein Mitglied der Arbeitsgruppe Fahrrad & ÖV des ADFC Bayern den neuen Franken-Thüringen-Express, als dieser Ende Oktober am Bahnhof Nürnberg vorgestellt wurde. Der neue Zug hat in seinen großzügig dimensionierten Doppelstock-Wagen unten große Mehrzweckabteile, jedes groß genug für 12 Fahrräder. Diese sind frei von Haltestangen, die insbesondere bei vollen Abteilen das Rangieren der Fahrräder behindern würden. Gut auch, dass der "Mehrzweck" nicht überfrachtet wurde. So sind Gepäckablagen – anders als in anderen Doppelstockzügen – überall im Zug zu finden. Gepäckstücke blockieren so nicht den Platz für Fahrräder. Und für mittelgroße Gruppen gibt es gesonderte Bereiche, in denen sie einander gegenüber sitzen können.

Diese gelungenen Züge fahren seit dem Fahrplanwechsel im Dezember zwischen Nürnberg, Würzburg, Sonneberg und Saalfeld. Eine Weiterentwicklung dieses Zugtyps wird sogar noch mehr Plätze für Fahrräder haben und später auf der Schnellfahrstrecke nach Coburg und Erfurt verkehren.

Fazit: Hier haben offenbar alle Beteiligten Wert auf gute Qualität gelegt, und das nicht nur bei der Radmitnahme. Das gilt insbesondere für die Ministerien und Besteller beider Bundesländer, aber auch für die DB und den Hersteller. Aus ADFC-Sicht ein sehr gelungenes Ergebnis! Es wäre sehr wünschenswert, wenn dies künftig der übliche Qualitätsstandard werden würde.

Infos der DB zum Franken-Thüringen-Express

	Foto: ÖBB, Philipp Horak

Deutlich weniger Platz für Fahrräder im Zug wird es ab dem Frühjahr 2024 auf der Brennerstrecke (München – Innsbruck – Bozen – Verona) geben. Dabei "herrscht auf der Strecke Bologna - Bozen - Innsbruck - München ein hohes Aufkommen von Fahrradmitnahmen", wie die ÖBB selbst auf www.obb-italia.com/de/angebote/fahrrad-am-zug schreibt. Doch voraussichtlich ab April werden Railjets der neuen Generation die in die Jahre gekommenen EuroCity-Wägen ersetzen. Die modernen Railjets bieten den Fahrgästen zwar mehr Komfort. Radlplätze gibt's dann aber nur noch sechs Stück. Auch die sind dank Schlaufen zum Fixieren komfortabler zu handhaben und das mühsame Hochheben des Fahrrads zu einem Haken entfällt. Aber die alten Zuggarnituren hatten zwei Fahrradstellplätze in jedem der acht Wagons (macht 16) und zusätzlich noch einen Wagen mit großem Fahrradabteil. Ein solches braucht es laut ÖBB übrigens, soll etwa ein Tandem, Liegerad oder ein Fahrradanhänger mit auf die Reise. Im Railjet entfällt also diese Möglichkeit künftig. Auch der Blog Cycle around Europe befasst sich mit den Veränderungen auf der Brennerstrecke und bestätigt diese Einschränkung.

Mehr dazu auch in einem Artikel im Münchner Merkur

Seit 10. Dezember gibt es zur Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln in Bayern das neue 1-Euro-Ticket. Doch so sperrig wie sein offizieller Name – BaSTi(R) = Bayerisches Schienenpersonennahverkehrs-Ticket (Rad) – ist aktuell auch noch seine Nutzung. Das neue Radlticket gilt zunächst nicht innerhalb der Verkehrsverbünde, weil die Zeit von der Ankündigung im April bis zum Start im Dezember für eine entsprechende Umsetzung nicht ausreichte. Viele Züge mussten für dieses Ticket außerdem gesperrt werden, weil sie gar nicht die erforderliche Radmitnahmekapazität haben. Und schließlich wird das Ticket von 15. März bis 3. Oktober nicht an den Wochenenden gelten, wobei das Wochenende bereits am Freitagmittag um 12:00 Uhr beginnt.

Der ADFC Bayern bewertet es dennoch positiv, dass ein Anfang gemacht ist, die Radmitnahme günstiger zu machen. Er wird darauf hinwirken, dass die versprochene Vereinfachung schnellstmöglich Realität wird und die zahlreichen Ausnahmen und Alternativen entfallen. Schon im November hatte er sich dazu in einer Pressemitteilung geäußert:
https://bayern.adfc.de/pressemitteilung/das-1-euro-radlticket-kommt-mit-vielen-einschraenkungen

Jetzt sind noch mehr Informationen und Hintergründe zum 1-Euro-Radlticket online gegangen. So gibt es auf der Website unter dem Link unten jetzt auch eine Anleitung, wie das Ticket am Fahrkartenautomaten zu lösen ist, das bislang noch nur dort erhältlich ist. Ebenfalls herunterladen lassen sich Tipps und Tricks zur Nutzung des Tickets.

Infos gibt es auch auf den Seiten der Bayerischen Eisenbahngesellschaft inkl. einer Karte der gesperrten Strecken: bahnland-bayern.de/de/tickets/fahrradmitnahme/ticket/basti-r

bayern.adfc.de/artikel/das-neue-1-euro-ticket-fuer-die-radmitnahme

> Durch die Radfahrhölle Lindwurmstraße – Das seit August 2023 geltende bayerische Fahrradgesetz soll die Qualität der Mobilität für Zweiräder verbessern – eine Bestandsaufnahme in München – Betrachtungen und Bewertungen entlang einer Radlfahrt von München-Laim zum Sendlinger-Tor-Platz in der sommerlichen Landeshauptstadt. (Bayerische Staatszeitung)
https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/leben-in-bayern/detailansicht-leben-in-bayern/artikel/durch-die-radfahrhoelle-lindwurmstrasse.html#topPosition

> Verbändebündnis: Verkehrswende braucht Zeitenwende – Gewerkschaften, Schienenverbände und die Fahrradverbände ADFC und Zukunft Fahrrad werben für eindeutige Priorisierung umweltfreundlicher Verkehrsträger. (SAZ Bike)
https://www.sazbike.de/markt-politik/zukunft-fahrrad/verbaendebuendnis-verkehrswende-zeitenwende-2903258.html

> Verkehrswende: Wenn die Palette mit dem Lastenrad kommt – Verglichen mit Berlin, Hamburg oder Köln weist München die höchste Dichte an Paketsendungen auf. Deswegen hat die Stadt ein Radlogistik-Hub eröffnet, von dem aus Pakete mit Lastenrädern verteilt werden – sogar palettenweise. Ist das die Zukunft? (BR24)
https://www.br.de/nachrichten/bayern/verkehrswende-wenn-die-palette-mit-dem-lastenrad-kommt,TpFez4q

> Bußgelder wirken: Versicherer belegen positiven Einfluss von Strafen auf Verkehrssicherheit – Eine Studie der Unfallforschung der Versicherer hat die Zusammenhänge zwischen Verkehrsunfällen und der Sanktionierung von Regelverstößen im Straßenverkehr untersucht. (SAZ Bike)
https://www.sazbike.de/markt-politik/unfallforschung-der-versicherer/versicherer-belegen-positiven-einfluss-strafen-verkehrssicherheit-2889262.html

ADFC-Radtouren- und Veranstaltungsportal
Das bundesweite Portal touren-termine.adfc.de ist eine reichhaltige Fundgrube für die vielen Aktivitäten und Veranstaltungen, die der ADFC an vielen verschiedenen Orten in ganz Deutschland anbietet. Es gewährt über den eigenen Kreisverband hinaus Einblick, wo Demos stattfinden, Arbeitstreffen und Stammtische, wo es Vorträge, Kurse und Codier-Aktionen gibt und natürlich auch, welche geführten Radtouren aus dem reichhaltigen Tourenprogramm als nächstes anstehen. Bei der Suchfunktion lässt sich das Angebot über Ort, gewünschten Umkreis und Datum hinaus noch nach vielen weiteren Suchkriterien filtern und bei den Radtouren zusätzlich noch nach tourenspezifischen Kriterien. Eine Auswahl tagesaktueller Termine ist auch am Ende der Startseite auf bayern.adfc.de eingeblendet sowie unter Termine im Menüpunkt Aktuelles. Von dort lässt sich auch das ausführliche Termin- und Radtouren-Angebot mit nur einem Klick aufrufen.

…Sie können dem ADFC aber auch Gutes tun ganz ohne eigene Kosten!

Wie das geht? Ganz einfach: Sie bestellen Bahn-Fahrkarten oder Tickets im Internet oder buchen dort eine Reise – regelmäßig oder auch nur gelegentlich? Dann können Sie bei derartigen Buchungen oder auch anderen Besorgungen dem ADFC eine Spende zukommen lassen, ohne dafür selbst Geld auszugeben. Das Prinzip dahinter ist simpel: Bei einer Online-Bestellung über das Charityportal Gooding.de profitiert der ADFC. Sie geben dort bei einem Onlineportal Ihrer Wahl (etwa der Deutschen Bahn oder den Hotelportalen HRS oder Booking.com) etwas in Auftrag; dessen Betreiber leitet dann einen Teil Ihres Rechnungsbetrages als Prämie an den ADFC weiter. Gooding sammelt diese Prämien und zahlt sie dann an den ADFC aus.