Bayerisches Fahrradklima bleibt unbefriedigend
Während Corona trotz Fahrradboom kaum Verbesserungen für den Radverkehr In der Corona-Pandemie zahlt sich schnelles Handeln in Sachen Radverkehrsförderung aus. Die in München und Fürth errichteten Popup-Radwege werden von den Befragten als „handfeste Signale für mehr Fahrradfreundlichkeit“ wahrgenommen. Auch der Fahrradboom während Corona schlägt sich in den Umfrageergebnissen nieder: Über alle Ortsgrößenklassen hinweg sind die Teilnehmenden der Meinung, dass die Bedeutung des Fahrrads während der Corona-Zeit gestiegen ist. Eine äußerst schlechte Bewertung erhalten die Städte und Gemeinden, die keine Verbesserungen für den Radverkehr während der Pandemie unternommen habe. Bundesweit benoten die Befragten dies mit 5,0. Dazu sagt ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch: „Schon zu Beginn des ersten Lockdowns haben wir festgestellt, dass viele Menschen, die zuvor nur selten geradelt sind, aufs Rad umgestiegen sind. Dadurch ist es auf den ohnehin schon engen Fahrradwegen noch enger geworden. Deshalb haben wir die Verkehrsministerin gebeten, die Kommunen aufzufordern, durch Schnellbau-Maßnahmen mehr Platz fürs Rad zu schaffen. Dies wurde trotz unserer gemeinsamen Petition mit BN und VCD leider abgelehnt. Der Fahrradklima-Test hat nun gezeigt, dass solche Maßnahmen durchaus honoriert werden.“ Fahrradklima ist unbefriedigend, Sicherheitsgefühl fehlt Das Fahrradklima, also die Zufriedenheit beim Radfahren, bleibt bundes- wie bayernweit auf niedrigem Niveau. Die rund 230.000 Teilnehmer*innen der ADFC-Umfrage bewerten dieses – wie bereits 2018 – mit der Note 3,9. In Bayern bemängeln mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten die fehlenden Kontrollen von Falschparkern auf Radwegen (Note 4,9). 69 Prozent bewerten die Führung von Radwegen an Baustellen als mangelhaft (4,8). Auch fehlende Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln sind in der Kritik (4,8), ebenso wie die schlecht auf den Radverkehr abgestimmten Ampelschaltungen (4,7). 72 Prozent der Teilnehmenden finden die Radwege in ihrer Stadt oft zu schmal (4,7). 64 Prozent der Befragten geben an, sich als Radfahrer*in gefährdet zu fühlen (4,3). Freigegebene Einbahnstraßen und gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums kommen gut an Dass das Stadtzentrum gut mit dem Fahrrad erreichbar ist, finden 69 Prozent der Teilnehmenden aus Bayern und geben dafür die Note 2,8. Auch für Radler*innen in Gegenrichtung freigegebene Einbahnstraßen bewerten die bayerischen Befragten relativ positiv (2,9). 62 Prozent sagen, dass in ihrer Stadt Jung und Alt Rad fahren (3,1). |